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"Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"

– oder eben nicht!

Sieht man die Story „Elmo on Tour im Harz“, dann könnte man denken, was für ein süßer Kerl. Ich muss schmunzeln und mir schiesst direkt das Pippi Langstrumpf Zitat "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" in den Kopf. Ja, so ist das mit Social Media.... Wie einfach es ist, sich die Welt zu schaffen, die man sich wünscht, wie sie aber nicht ist. Elmo kann nicht gut mit neuen Abläufen umgehen und Veränderungen stressen ihn. Im Harz war ich stolz, wie mein kleines liebenswertes Monster das Wochenende gemeistert hat. Das heißt aber nicht, dass es einfach war. Harmonisch. Unbesorgt. Unbedacht. Nein, ganz im Gegenteil.
Es war nur diese eine „falsche“ Handbewegung meines Freundes und Elmo eskalierte. Es ist gut, jemanden zu haben, der Elmo nimmt, wie er ist, der Verständnis für meine Liebe zu diesem Hund und vor allem Verständnis für Elmo hat, und zudem Aggressionen händeln kann. Dennoch überkam mich in diesem Moment eine unfassbare Traurigkeit. Eine Traurigkeit, die ich nicht wirklich einordnen konnte. Beim Anblick seiner Attacke schossen mir die Tränen in die Augen. Nur vereinzelnd war ich stiller Beobachter, fast immer bin ich Teil seiner Attacken. Zu sehen, wie er gegen einen Menschen geht, den er liebt, der ihn liebt und den ich liebe, gefangen im Tunnel der Aggression - das ließ mein Herz bluten.
Immer wieder erwische ich mich, wie ich insgeheim glaube und hoffe, dass er irgendwann ohne Maulkorb sein kann. Aber nein, so wird es niemals sein. Unberechenbar, aus dem Nichts, ohne Grund und mit voller Wucht – er wird ohne Maulkorb immer gefährlich sein. Ich trage die Verantwortung und das belastet. Eine Last, die mich immer mal wieder bedrückt. Die mich zweifeln lässt. Aber habe ich eine Option? Hat er eine Option? Nein. Zumindest keine, die nicht auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke liegt. Ich werde durchhalten, weil ich ihn liebe und weil er eben ist, wer er ist. Dennoch bringt er mich immer wieder an meine Grenzen, weckt Selbtzweifel, Missmut und Hilflosigkeit in mir. Das ist die Realität, unser Alltag, unser Leben und eben nicht die Pippi Langstrumpf Welt der Social Media Plattformen.

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